SIGN – Ein Spiel über das Verstandenwerden

Um verstanden zu werden, müssen wir uns mitteilen. Und sich mitzuteilen ist nicht immer einfach.

SIGN von Kathryn Hymes und Hakan Seyalioglu (Adaption und deutsche Übersetzung von Johanna Beier) ist ein nonverbales Rollenspiel mit einer Spielzeit von etwa 2 Stunden.

In den 1970er Jahren gab es in Nicaragua keine Form der Zeichensprache. Gehörlose Menschen könnten meist nur über einige einfache Gesten mit wenigen vertrauten Personen kommunizieren. Sie entwickelten vermutlich eine einfache Form der Pantomime, um ihre wichtigsten Bedürfnisse auszudrücken, aber selbst im engsten Familienkreis hatten sie wenig Möglichkeiten ihre tiefsten Ängste und Emotionen verständlich zu machen. Im Endeffekt war man als gehörlose Person ganz allein. Im Jahr 1977 veränderte sich jedoch etwas. 50 gehörlose Kinder aus dem ganzen Land wurden in einer experimentellen Schule in Managua zusammengebracht. Ziel war es, ihnen das Lippenlesen beizubringen, was den meisten jedoch nicht gelang. Stattdessen entstand aus diesem gescheiterten Experiment etwas viel Bemerkenswerteres.

Zum ersten Mal waren diese Kinder unter ihresgleichen. Gleichaltrige in derselben Situation, die sie wirklich verstehen und mit denen sie sich anfreunden konnten. Da ihnen eine gemeinsame Sprache zur Verständigung fehlte, taten sie das einzig mögliche: sie schufen eine eigene Sprache. Tatsächlich legten diese 50 Kinder die Grundlage der modernen Zeichensprache von Nicaragua und gaben so gehörlosen Menschen im ganzen Land eine Stimme.

In Sign erleben wir einen kleinen Teil ihrer Reise und schlüpfen in die Rolle der Kinder an ihrem ersten Schultag. Gemeinsam werden wir die Frustration und Einsamkeit erleben, keine gemeinsame Sprache zu besitzen. Wir werden langsam die notwendigen Werkzeuge entwickeln, um ausdrücken zu können, was uns wichtig ist.

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